Maschine Mann – Funktionieren oder Fühlen?

Eine psychologische und spirituelle Perspektive
In der modernen Männerwelt scheint es ein unausgesprochenes Gesetz zu geben: „Du musst funktionieren.“ Dieser Leitsatz prägt viele von uns. Wir streben nach Erfolg, übernehmen Verantwortung in der Familie und versuchen, immer präsent zu sein. Doch diese ständige Leistungsbereitschaft kann uns von unserem eigenen Körper und unseren Gefühlen entfremden. Wenn du dich in einem Hamsterrad aus To-do-Listen, Stress und Leistungsdruck gefangen fühlst, ist dieser Artikel eine Einladung an dich. Er soll dir neue Perspektiven eröffnen und Wege aufzeigen, wie du wieder eine tiefere Verbindung zu dir selbst aufbauen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Jonas’ Geschichte: Wenn der Autopilot das Leben steuert
Die psychologischen Wurzeln des Funktionsmodus

Viele Männer lernen schon in jungen Jahren, dass das Zeigen von Gefühlen eine Schwäche darstellt und Stärke durch Leistung definiert wird. Dieses gesellschaftliche und familiäre Erbe führt zur sogenannten restriktiven Emotionalität, einer Form der emotionalen Blockade, die sich in Stress, innerer Leere und körperlichen Symptomen manifestiert. Wenn wir Gefühle abspalten, verbleiben wir im Autopilotmodus. Das mag kurzfristig funktional erscheinen, führt aber langfristig zu erheblichen Problemen in Beziehungen, der eigenen Gesundheit und der Selbstwahrnehmung.
Methoden für deinen Weg: Ein psychologischer und spiritueller Werkzeugkasten
Der Weg aus dem Funktionsmodus beginnt mit der Erkenntnis, dass du mehr bist als deine Leistung. Es geht darum, deine ungeliebten und unbewussten Anteile – den sogenannten Schatten – anzuerkennen. In der psychologischen Schattenarbeit erkunden wir diese Aspekte, um sie nicht länger verdrängen zu müssen. Der Schatten, oft ein Hort von Ängsten und Schwächen, kann auch eine Quelle ungenutzter Energie und Kraft sein.
Im Coaching-Prozess arbeiten wir daher mit einem Spektrum an bewährten Methoden, die sowohl psychologische als auch, wo gewünscht, spirituelle Ansätze integrieren:
- Achtsamkeit und Körperübungen: Techniken wie der Body-Scan oder bewusste Atemübungen helfen, die Verbindung zu deinem Körper wiederherzustellen. Der Vorteil ist, dass sie dir sofort ermöglichen, deine Präsenz im Hier und Jetzt zu spüren.
- Journaling: Durch das bewusste Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen schaffst du eine Distanz zum Erlebten. Dies fördert nicht nur Klarheit und emotionale Entlastung, sondern hilft auch, Muster zu erkennen und so bewusste Entscheidungen zu treffen.
- Die spirituelle Ebene: Aus dieser Perspektive sind Gefühle mehr als nur neurologische Reaktionen. Sie sind Botschaften, die dich einladen, innezuhalten und dein inneres Selbst zu erforschen.
- Systemische Ansätze: Wir betrachten, wie deine Rolle in Familie und Partnerschaft dich prägt. Der Vorteil: Du kannst alte, festgefahrene Rollenbilder erkennen und neue, authentischere Beziehungen gestalten.
- Hypnose und Meditation: Diese Methoden können den Zugang zu inneren Kraftquellen erleichtern. Hypnose wird hierbei nicht als Kontrolle, sondern als ressourcenstärkende Unterstützung eingesetzt, um dich in einen Zustand tiefer Entspannung zu führen und deine inneren Stärken zu aktivieren.
Praktische Übungen für die Eigenarbeit
Einige der effektivsten Werkzeuge liegen in deiner eigenen Hand. Sie helfen dir, aus dem Funktionsmodus herauszutreten und dich mit deinem inneren Erleben zu verbinden.
Atemübungen zur Distanzierung und Selbstregulation
Das bewusste Atmen ist ein sofort verfügbares Werkzeug, um den „Autopilot“ zu unterbrechen.
- Vorteile: Du kannst dich in stressigen Situationen von deinen Gedanken distanzieren und in deinen Körper zurückkommen. Dies senkt den inneren Druck und ermöglicht eine klare Reaktion, statt einer emotionalen.
- Anleitung: Die „4-6-Atemübung“: Setze dich aufrecht hin. Atme 4 Sekunden durch die Nase ein. Halte den Atem für 2 Sekunden. Atme 6 Sekunden langsam durch den Mund aus. Wiederhole dies 3-5 Mal. Stell dir beim Ausatmen vor, wie Stress und Anspannung deinen Körper verlassen.
Journaling-Rituale für Klarheit und emotionale Entlastung

Journaling ist ein kraftvolles Ritual der Selbstreflexion. Es hilft, Gedanken zu sortieren und Gefühle zu benennen.
- Vorteile: Du schaffst einen sicheren Raum, um deine tiefsten Sorgen und Ängste ohne Bewertung auszudrücken. Es ermöglicht dir, Muster in deinem Verhalten zu erkennen und innerlich aufzuräumen.
- Anleitung: Das „3-Fragen-Journal“: Nimm dir jeden Morgen oder Abend 5-10 Minuten. Stelle dir diese Fragen und schreibe deine Antworten spontan auf:
- Was hat mich heute in den Funktionsmodus versetzt? (Gedanken, Situationen, Personen)
- Wo in meinem Körper habe ich dabei Anspannung gespürt?
- Welches Gefühl habe ich dabei vermieden, zuzulassen?
Das imaginäre Gespräch für innere Klärung
Dieses Werkzeug ermöglicht es dir, ungelöste Konflikte oder Gefühle sicher und allein zu verarbeiten.
- Vorteile: Du kannst Gedanken und Gefühle aussprechen, die in der Realität vielleicht zu schmerzhaft oder schwierig wären. Es klärt deine eigenen Bedürfnisse und Ängste, bevor du in ein reales Gespräch gehst.
- Anleitung: Das „Gespräch mit dem Zukünftigen Ich“:
- Setze dich bequem hin. Schließe die Augen und stelle dir dein zukünftiges Ich vor – in einer Version, die in Frieden mit seinen Gefühlen ist.
- Beginne das Gespräch, indem du deinem zukünftigen Ich von deinen aktuellen Ängsten und dem Druck des „Funktionieren-Müssens“ erzählst.
- Höre dann imaginär zu. Welche Perspektive hat dein zukünftiges Ich für dich? Was möchte es dir raten? Welche Gefühle teilt es mit dir?
Wann professionelle Therapie sinnvoll ist
Coaching kann viele Türen öffnen, doch bei schweren Ängsten, Traumata oder Depressionen ist therapeutische Unterstützung unverzichtbar. Psychotherapie, z.B. kognitive Verhaltenstherapie (KVT) oder Schematherapie, ist ein eigenständiger, lizensierter Heilberuf, der unser Angebot sinnvoll ergänzt. Sich Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein kraftvoller Akt der Selbstfürsorge.
Mindbreak : Fühlen statt Funktionieren
Du hast jetzt erste Einblicke in deinen Funktionsmodus gewonnen und weißt, welche kleinen Schritte den Weg zu dir selbst ebnen. Doch vielleicht spürst du den Wunsch nach vertiefender Unterstützung, um wirklich aus dem Hamsterrad auszubrechen.
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